20029
Warum wurde Noach gerettet?
Oder: Wie interpretiert man Bibeltexte?


Dienstag, 15:00 - 17:00 Uhr
1.22.0.39


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Hilfsmittel
zur Arbeit am Hebräischen Bibeltext

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4. Sitzung: 04. Mai
GEÄNDERT
(aufgrund der hohen Qualität euer Mitarbeit ! können wir schneller zu den Methoden kommen als geplant.)

Daher Thema heute:

Die wissenschaftliche Textausgabe der Bibel
und wie man sie benutzen kann
Die historische Überlieferung des Textes

Literatur
zur Vertiefung der Themen, die heute besprochen wurden:

WICHTIGES STANDARDWERK:

Emanuel Tov, Der Text der Hebräischen Bibel. Handbuch der Textkritik, Stuttgart/Berlin/Köln 1997. kaufen?

Hebräisches Original: Emanuel Tov, Biqqoret Nusach ha-Mikra' - Pirkê Mabo’, Jerusalem 1989. Kaufen?

Englische Übersetzung: Emanuel Tov, Textual Critism of the Hebrew Bible, Minneapolis, MN 1992. Kaufen?


WISSENSCHAFTLICHE TEXTAUSGABE(N)

Biblia Hebraica Stuttgartensia (BHS), Fünfte, verbesserte Auflage, Stuttgart 1997, Taschenbuchausgabe, Stuttgart 2001

In Vorbereitung: Biblia Hebraica Editione Quinta (BHQ)
cum apparatu critico novis curis elaborato communiter ediderunt
Informationen zu diesem Projekt hier

In Vorbereitung: Hebrew University Bible (HUB)
Bisher sind zwei Lieferungen erschienen:
M.H. Goshen-Gottstein, The Hebrew University Bible, The Book of Isaiah (Jerualem 1995.
C. Rabin/S. Talmon; E. Tov, The Hebrew University Bible, The Book of Jeremiah, Jerusalem 1997.

Nach wie lohnt sich auch ein Blick in den Apparat der BHK. Hier gibt es sogar zwei Apparate, einen für Handschriften, einen für Übersetzungen. Varianten in den Taame ha-Mikra werden hier ausführlicher genannt als in der BHS:
Biblia Hebraica, hg. von Rudolf Kittel; Textum Masoreticum curavit Paul Kahle, 3. Aufl. Stuttgart 1937. (BHK)

EDITIONEN DER WICHTIGSTEN ALTEN HANDSCHRIFTEN


Codex Aleppo

Kurz-Info aus Israel Museum

Zum Codex und seiner Geschichte, mit Bibliographie

Beispielseite des Codex Aleppo

Textausgabe des Codex Aleppo (Achtung: Keine Faximile-Edition):
Keter Yerushalayim/Jerusalem Crown: The Bible of the Hebrew University of Jerusalem. Jerusalem, 2000.
Infos hier
(special offer)


Codex Leningradensis / Petropolitanus
Handschrift der russischen Nationalbibliothek St. Petersburg (früher Bibliothek Ssaltikow-Schtschedrin) 19A aus der 1. Sammlung Firkowitsch

(Infos und Hinweis auf Faximileausgabe)

Textausgabe des Codex Leningradensis (Achtung: Keine Faximile-Edition):
Aron Dotan (Hg.), Biblia Hebraica Leningradensia. Prepared accoreding to the Vocalisation, Accents, and Masora of Aaron ben Moses ben Asher in the Leningrad Codex, Peabody, Massachusetts 2001.
Infos hier

Rezension dieser Ausg.


Weitere Materialien zur heutigen Sitzung

Arbeitsblatt aus der Sitzung: Die antiken Bezeugungen des Bibeltextes und ihre Beziehungen untereinander (pdf in Vorb.)

ACHTUNG:
Die wissenschaftliche Ausgabe BHS muss sehr kritisch benutzt werden:

Sie bildet den Bibeltext zum Teil in Form von Gedichten ab nach der Interpretation des jeweiligen Herausgebers. Keine hebräische Handschrift kennt ansonsten diesen Brauch. (D.h. die Art des Drucks muss man als eine Form der Interpretation des Textes ansehen.)

Im kritischen Apparat verbergen sich viele persönliche Meinungen des jeweiligen Herausgebers. Man muss bei jeder Angabe prüfen, ob es überhaupt Belege für diese Meinung gibt. Die Meinungen spiegeln die Positionen christlicher protestantischer Wissenschaftler der 60er Jahre wider. Begründungen für die Hinweise finden sich in der Regel im Kommentar zu dem jeweiligen Buch von dem betreffenden Herausgeber des Buches (Liste siehe vorne in der BHS.) Also: nicht einfach übernehmen, sondern erst die Begründungen prüfen.

Die einzelnen Belege müssen auf ihren Wert hin geprüft werden. Der Apparat nennt viele "Varianten", die eigentlich keine Varianten sind.

Die Kapitel- und Verszählung stammt aus dem (christlichen) Mittelalter und wurde zur Zeit des Buchdrucks auch in die hebräischen Textausgaben eingeführt. Sie findet sich nicht in hebräischen Handschriften. Sie besagt also nichts über die Einteilung des Textes. Die Einteilung in Paraschijot ist älter. (- wird aber nicht der BHS nicht angegeben.)

Der Codex Leningradensis / Petropolitanus enthält im Blick auf die Vokalisation und die Taame ha-Mirka erstaunlich viele "Fehler".