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DIE TORA, nach der Übersetzung von Moses Mendelssohn
an den modernen Sprachgebrauch angepasst,
mit den Prophetenlesungen im Anhang
herausgegeben von Annette M. Böckler

Genesis 1,1 - 6,8

Bereschit

1
1Im Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde. 2Die Erde aber war unförmlich und vermischt, Finsternis auf der Fläche des Abgrundes, und der göttliche Geist wehend auf den Wassern. 3Da sprach Gott: "Es werde Licht". So ward Licht. 4Gott sah das Licht, dass es gut war, und unterschied zwischen dem Licht und der Finsternis. 5Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Da ward Abend und ward Morgen, ein Tag. 6Gott sprach: "Es werde eine Ausdehnung mitten im Wasser, damit eine Abscheidung sei zwischen Wasser und Wasser." 7Also machte Gott die Ausdehnung und schied zwischen den Wassern unter der Ausdehnung und den Wassern über der Ausdehnung, und es geschah so. 8Gott nannte die Ausdehnung "Himmel". So ward Abend und ward Morgen: der zweite Tag. 9Gott sprach ferner: "Es sollen sich sammeln die Wasser unter dem Himmel an einen Ort, damit das Trockene sichtbar werde". Es ward so. 10Gott nannte das Trockene "Erde" und die Sammlung der Wasser nannte er "Meere". Da sah Gott, dass es gut war. 11Gott sprach: "Es lasse die Erde sprießen allerlei Sprossen, Kraut, das Samen bringt, den Fruchtbaum, der Frucht trägt nach seiner Art, worin der Samen ist auf der Erde", und es geschah so. 12Die Erde brachte allerlei Sprossen hervor, Kraut, das Samen bringt nach seiner Art, und den Baum, der Frucht trägt, in welcher der Samen liegt nach seiner Art. Da sah Gott, dass es gut war. 13Da ward Abend und ward Morgen: der dritte Tag.

Zweiter

14Gott sprach: "Es seien Lichter in der Ausdehnung des Himmels, zu unterscheiden zwischen Tag und Nacht, damit sie Zeichen seien für Zeiten, Tage und Jahre. 15Und es seien auch Lichter in der Ausdehnung des Himmels, zu leuchten auf der Erde." Und es geschah so. 16Also machte Gott die zwei großen Lichter, das größere Licht zur Regierung des Tages, das kleinere Licht zur Regierung der Nacht und die Sterne. 17Gott setzte sie in die Ausdehnung des Himmels, um auf der Erde zu leuchten, 18auch zu regieren tags und nachts und zu unterscheiden zwischen Licht und Finsternis. Da sah Gott, dass es gut war. 19So ward Abend und ward Morgen: der vierte Tag. 20Gott sprach: "Es errege das Wasser reges, beseeltes Getier, und das Geflügel fliege über der Erde an der Ausdehnung des Himmels." 21Gott schuf die großen Meerungeheuer und alles kriechende beseelte Getier, welches die Wasser erregt, jedes nach seiner Art, und alles Geflügel nach seiner Art, und Gott sah, dass es gut war. 22Da segnete sie Gott und sprach: "Seid fruchtbar, mehret euch, und füllet das Wasser in den Meeren, und das Geflügel mehre sich auf der Erde." 23Also ward Abend und ward Morgen: der fünfte Tag.

Dritter

24Gott sprach: Die Erde bringe hervor beseeltes Getier von allerlei Art, Vieh, Gewürm und Wild des Landes von allerlei Art. Und es geschah so. 25Gott machte Wild des Landes von allerlei Art, Vieh von allerlei Art und Gewürm von allerlei Art, und Gott sah, dass es gut war. 26Gott sprach: "Nun wollen wir einen Menschen machen, in unserem Ebenbilde, in Ähnlichkeit mit uns, dass sie regieren über die Fische des Meeres, über das Geflügel des Himmels, über das Vieh und über die ganze Erde sowie über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht." 27Da erschuf Gott den Menschen in seinem Ebenbilde, in dem Ebenbilde Gottes erschuf er ihn, männlich und weiblich erschuf er sie. 28Er segnete sie und sprach zu ihnen: "Seid fruchtbar, mehret euch, füllet die Erde und bezwingt sie, herrscht über die Fische des Meeres, über das Geflügel des Himmels und über jedes lebendige Tier, das auf Erden kriecht." 29Gott sprach: "Da übergebe ich euch alles Kraut, das Samen führet auf der ganzen Erde, und jeden Baum, woran Frucht ist, welche Samen führet, diese sollen für euch sein zur Speise. 30Allen Tieren des Landes aber und allem Geflügel des Himmels und allem Kriechenden auf der Erde, worin lebendige Seele ist, übergebe ich alles grüne Kräuterwerk zur Speise." Und so geschah es auch. 31Gott sah alles, was er gemacht hatte, und fand es sehr gut. So ward Abend und ward Morgen, jener sechste Tag.

2
1Da wurden vollendet die Himmel, die Erde und ihr ganzes Heer. 2So hatte Gott am siebenten Tage sein Werk vollendet, das er gemacht; er ruhte am siebenten Tage von all seinem Werk, das er gemacht. 3Er segnete den siebenten Tag und heiligte ihn. Denn an demselben ruhte Gott von allem Werk, das er erschaffen und gemacht hatte.

Vierter

4Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, da sie erschaffen wurden, da nämlich das ewige Wesen, Gott, Erde und Himmel gemacht hat. 5Allerlei Baumgewächs des Feldes war noch nicht auf der Erde und das Kraut auf dem Felde noch nicht gewachsen, denn das ewige Wesen, Gott, hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und der Mensch war noch nicht da, das Erdreich zu bearbeiten. 6Aber ein Dunst stieg auf von der Erde und befeuchtete die ganze Fläche des Erdreichs. 7Da bildete das ewige Wesen, Gott, den Menschen aus Staub vom Erdreich und blies in seine Nase lebendigen Odem. Also ward der Mensch ein beseeltes Tier. 8Das ewige Wesen, Gott, pflanzte einen Garten in Eden zur Morgenseite und setzte den Menschen, den er gebildet hatte, dahin. 9Das ewige Wesen, Gott, ließ aus dem Erdreiche hervorwachsen allerlei Bäume, lieblich zum Ansehen und gut zum Essen. Der Baum des Lebens war mitten im Garten, und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 10Ein Strom kommt aus Eden, den Garten zu befeuchten, und von da aus teilt er sich und wird zu vier Hauptströmen. 11Des einen Namen ist Pischon, welcher umringt das ganze Land Chawila, wo das Gold ist. 12Das Gold desselben Landes ist gut. Dort findet man auch das Bedolach-Erz und den Schoham-Stein. 13Der Namen des anderen Stromes ist Gichon, welcher das ganze Land Kusch umringt. 14Der Namen des dritten Stromes ist Chidekel, welcher auf der Morgenseite von Aschur fließt, und der vierte Strom ist Prat. 15Das ewige Wesen, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, um ihn anzubauen und zu bewahren. 16Das ewige Wesen, Gott, befahl dem Menschen und sprach: "Von jedem Baum des Gartens kannst du essen. 17Nur von dem Erkenntnisbaum des Guten und Bösen, von diesem sollst du nicht essen. Denn sobald du davon isst, bist du des Todes." 18Das ewige Wesen, Gott, sprach auch: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibe. Ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei." 19Nun bildete das ewige Wesen, Gott, aus dem Erdreiche alles Wild des Feldes und alles Geflügel des Himmels und führte sie vor den Menschen, um zu sehen, wie er es nennen werde. Und jedes lebendige Tier, wie es der Mensch nennen würde, so sollte sein Name sein. 20Der Mensch nannte die Namen allerlei Viehs, allerlei Geflügels und allerlei Wildes. Für den Menschen aber fand er keine Gehilfin, die um ihn sei. 21Da ließ das ewige Wesen, Gott, tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, dass er entschlief. Er nahm eine von seinen Rippen und schloss anderes Fleisch an ihre Stelle ein.
22Das ewige Wesen, Gott, bildete diese Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, zu einer Frau und brachte sie dem Menschen. 23Der Mensch sprach, dieses Mal ist es Bein von meinen Beinen und Fleisch von meinem Fleische. Diese soll "Männin" heißen, denn vom Manne ward sie genommen. 24Darum verlässt der Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt an seinem Weibe und sie werden wie ein Fleisch.
25Nun waren sie beide nackt, Adam und seine Frau, und schämten sich nicht.

3
1Die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, welche das ewige Wesen, Gott, gemacht hatte. Sie sprach zu der Frau: "Hat auch Gott wohl gesagt, ihr sollt von allerlei Baum des Gartens nicht essen?" 2Die Frau sprach zur Schlange: "Von der Frucht jedes Baumes im Garten dürfen wir essen. 3Nur von der Frucht dieses Baumes, welcher in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesprochen: ‚Esst nicht von ihm und rührt ihn nicht an; ihr würdet sonst sterben.‘" 4Da sprach die Schlange zur Frau: "Ihr werdet davon nicht sterben, 5sondern Gott weiß, sobald ihr davon esst, so gehen euch die Augen auf und ihr werdet wie göttliche Wesen, erkennt Gutes und Böses." 6Als nun die Frau sah, dass der Baum gut sei zur Speise, eine Lust für die Augen und angenehm zum Betrachten, da nahm sie von seiner Frucht und aß, gab auch ihrem Manne davon und er aß. 7Nun gingen ihrer beiden Augen auf und sie merkten, dass sie nackt waren. Sie flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen. 8Da hörten sie die Stimme des ewigen Wesens, Gottes, wandelnd zur Zeit des Tages, und Adam mit seiner Frau verkrochen sich vor dem ewigen Wesen, Gott, zwischen den Bäumen des Gartens. 9Das ewige Wesen, Gott, rief Adam und sprach zu ihm: "Wo bist du?" 10Er sprach: "Deine Stimme habe ich im Garten vernommen und scheute mich, weil ich nackt bin, darum verkroch ich mich." 11Da sprach er: "Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, davon ich dir zu essen verboten?" 12Adam sprach: "Die Frau, welche du mir gegeben hast, diese gab mir von dem Baum und ich aß." 13Das ewige Wesen, Gott, sprach zur Frau: "Was hast du da getan?" Die Frau sprach: "Die Schlange hat mich gereizt und ich aß." 14Da sprach das ewige Wesen, Gott, zur Schlange: "Weil du dieses getan hast, sei verflucht vor allem Vieh und vor allem Wild des Feldes. Auf deinem Bauch sollst du gehen und Staub essen alle Tage deines Lebens. 15Auch werde ich Feindschaft machen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Dieser soll dir den Kopf verwunden und du ihm die Ferse verwunden." 16Zur Frau sprach er: "Ich will deine Schmerzen und die Leiden deiner Schwangerschaft sehr viel sein lassen. Mit Schmerzen sollst du Kinder gebären, zu deinem Manne sollst du Begierde haben, er aber soll über dich herrschen." 17Und zu Adam sprach er: "Weil du der Stimme deiner Frau Gehör gegeben und von dem Baum gegessen, von welchem ich dir zu essen verboten habe, so sei die Erde um deinetwillen verflucht. Mit schwerer Arbeit sollst du dich von ihr ernähren, solange du lebst. 18Dornen und Disteln soll sie dir wachsen lassen, und du sollst das Kraut des Feldes essen. 19Im Schweiße deines Angesichts sollst du Brot essen, bis du wieder hin in das Erdreich kommst, von welchem du genommen worden bist. Denn du bist Staub und sollst wieder zum Staube zurückkehren." 20Adam nannte den Namen seiner Frau Chawa, denn sie wurde die Mutter alles Lebendigen. 21Das ewige Wesen, Gott, machte für Adam und seine Frau Röcke von Fellen und bekleidete sie.

Fünfter

22Das ewige Wesen, Gott, sprach: "Nunmehr ist Adam wie einer von uns, zu kennen Gutes und Böses. Wie leicht könnte er seine Hand ausstrecken und nehmen sogar von dem Lebensbaume und essen, dass er ewig lebe." 23Da schickte ihn das ewige Wesen, Gott, aus dem Garten Eden weg, um die Erde zu bearbeiten, von welcher er genommen worden war. 24Er vertrieb also den Adam und lagerte zur Morgenseite des Gan Eden die Kerubim und die flammende Klinge des Schwertes, das sich umwälzt, um den Weg zum Lebensbaum zu -verwehren.

4
1Adam hatte seiner Frau Chawa beigewohnt. Sie ward schwanger und gebar Kajin. Da sprach sie: "Ich habe einen Mann erworben von dem Ewigen." 2Sie gebar nochmals seinen Bruder, den Hewel. Hewel ward ein Schaf- und Ziegenhirte, Kajin aber ward ein Ackersmann. 3Nach einiger Zeit brachte Kajin von der Frucht des Erdreichs dem Ewigen ein Geschenk dar. 4Und Hewel brachte auch ein Geschenk von den Erstlingen seines Kleinviehs und von ihren Fettstücken. Der Ewige wandte sich zu Hewel und zu seinem Geschenk. 5Zu Kajin aber und zu seinem Geschenke hat er sich nicht gewandt. Dieses verdross Kajin sehr, und sein Angesicht sank. 6Der Ewige sprach zu Kajin: "Warum verdrießt es dich? Und warum ist dein Angesicht so gesenkt? 7Ist es nicht an dem? Wenn du dich gut aufführst, kannst du auch deine Augen emporheben, wenn du dich aber nicht gut aufführst, so ruht die Sünde vor der Türe. Nach dir ist ihr Verlangen, aber du kannst über sie herrschen." 8Kajin sprach zu seinem Bruder Hewel. Als sie nun einst auf dem Felde waren, erhob sich Kajin über seinen Bruder Hewel und erschlug ihn. 9Der Ewige sprach zu Kajin: "Wo ist Hewel, dein Bruder?" Er antwortete: "Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?" 10Der Ewige sprach: "Was hast du getan? Die Stimme von deines Bruders Blut schreit aus der Erde zu mir. 11Von nun an sei verflucht von der Erde hinweg, welche ihren Mund aufgetan, deines Bruders Blut anzunehmen von deiner Hand. 12Wenn du die Erde bearbeiten wirst, soll sie dir ihre Kraft nicht mehr hergeben. Unstet und flüchtig sollst du auf dem Erdboden sein." 13Kajin sprach zu dem Ewigen: "Meine Strafe ist zu groß, um sie zu ertragen. 14Siehe, du hast mich vertrieben von diesem Erdreich hinweg. Vor deinem Antlitz soll ich mich verbergen. Wenn ich nun unstet und flüchtig auf der Erde bin, so wird mich jeder umbringen, der mich findet." 15Da sprach der Ewige zu ihm: "Niemand wage es, Kajin umzubringen! Siebenfältig soll er gerächt werden!" Der Ewige machte dem Kajin ein Zeichen, dass ihn nicht jeder erschlage, der ihn finde. 16So ging Kajin von dem Antlitz des Ewigen weg und ließ sich nieder in der Landschaft Nod, zur Morgenseite von Eden. 17Kajin wohnte seiner Frau bei. Sie ward schwanger und gebar Chanoch. Da baute er eine Stadt und nannte sie wie seinen Sohn Chanoch. 18Dem Chanoch wurde Irad geboren. Irad zeugte Mechujael, Mechujael zeugte Metuschael und Metuschael zeugte Lemech. 19Dieser Lemech nahm sich zwei Frauen. Der einen Name war Ada, und der anderen Name war Zilla. 20Ada gebar Jawal. Der war der erste Zeltbewohner und Viehtreiber. 21Der Name seines Bruders war Juwal. Der war der erste Harfen- und Zitterspieler. 22Und auch Zilla gebar, nämlich den Tuwal-Kajin, welcher glänzendes Werkzeug von Kupfer und Eisen zu machen verstand. Und die Schwester Tuwal-Kajins war Naama. 23Lemech sprach einst zu seinen Frauen: "Ada und Zilla, hört meine Stimme. Frauen Lemechs, vernehmt meine Rede! Einen Mann erschlage ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Beule. 24Wird Kajin siebenfältig gerächt, so Lemech siebenundsiebzig-fältig." 25Adam wohnte ferner seiner Frau bei. Sie gebar einen Sohn und nannte ihn Schet. Denn sie sprach: "Gott hat mir anderen Samen beschert an der Stelle von Hewel, den Kajin erschlug." 26Dem Schet ward auch ein Sohn geboren, und er nannte seinen Namen Enosch. Damals fing man an, den Namen des Ewigen zu benennen.

5

Sechster

1Dieses ist das Geschlechtsregister der Nachkommen von Adam: Da Gott Adam erschuf, machte er ihn in der Ähnlichkeit Gottes. 2Männlich und weiblich hat er sie erschaffen, segnete sie und nannte ihren Namen Adam ("Mensch"), da sie geschaffen wurden. 3Als Adam hundert und dreißig Jahre gelebt hatte, zeugte er in seiner Ähnlichkeit sein Ebenbild und nannte ihn Schet. 4Nachdem er Schet gezeugt hatte, lebte Adam noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 5Als die Lebensjahre Adams neunhundertunddreißig waren, starb er. 6Schet lebte hundertundfünf Jahre und zeugte Enosch. 7Nachdem Schet den Enosch gezeugt, lebte er noch achthundertundsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 8Als alle Lebensjahre Schets neunhundertundzwölf waren, starb er. 9Enosch lebte neunzig Jahre und zeugte Kenan. 10Nachdem er Kenan gezeugt hatte, lebte Enosch noch achthundertundfünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 11Als alle Lebensjahre Enoschs neun-hundert-undfünf waren, starb er. 12Kenan lebte siebzig Jahre und zeugte Mahalal’el. 13Nachdem er den Mahalal’el gezeugt, lebte Kenan noch achthundertundvierzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 14Als alle Lebensjahre Kenans neunhundertundzehn waren, starb er. 15Mahalal’el lebte fünfundsechzig Jahre und zeugte Jered. 16Nachdem er den Jered gezeugt, lebte Mahalal’el noch achthundertunddreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 17Als alle Lebensjahre Mahalal’els achthundertfünfundneunzig waren, starb er. 18Jered lebte hundertundzwei-und-sechzig Jahre und zeugte Chanoch. 19Nachdem er den Chanoch gezeugt hatte, lebte Jered noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 20Als alle Lebensjahre Jereds neunhundertzweiundsechzig waren, starb er. 21Chanoch lebte fünfundsechzig Jahre und zeugte Metuschelach. 22Nachdem er den Metusche-lach gezeugt hatte, wandelte Chanoch vor Gott dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 23Alle Lebensjahre des Chanoch waren dreihundertundfünfundsechzig. 24Da Chanoch vor Gott wandelte, so war er nicht mehr hier, denn Gott hatte ihn zu sich genommen.

Siebter

25Metuschelach lebte siebenundachzig Jahre und zeugte Lemech. 26Nachdem er den Lemech gezeugt, lebte Metuschelach noch siebenhundertzweiundachzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 27Als Metuschelachs Lebensjahre neunhundertneunundsechzig waren, starb er. 28Lemech lebte zweiundachtzig Jahre und zeugte einen Sohn. 29Diesen nannte er Noach, denn: "Dieser wird uns trösten bei unserem Tun und bei der Mühseligkeit unserer Handarbeit auf dem Erdreich, das der Ewige verflucht hat." 30Nachdem er Noach gezeugt, lebte Lemech noch fünfhundertfünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 31Als alle Lebensjahre Lemechs siebenhundertundsieben-und-siebenzig waren, starb er. 32Noach war fünfhundert Jahre alt und zeugte Schem, Cham und Jefet.

6
1Als nun das menschliche Geschlecht anfing sich zu vermehren auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, 2da sahen die göttlichen Menschen die Töchter des gemeinen Mannes, dass sie schön waren, und nahmen sich Frauen, welche sie sich erwählten. 3Da sprach der Ewige: "Mein Geist wird nicht immer in dem Menschen streiten, weil er doch auch Fleisch ist. Es soll aber die Frist seiner Tage noch sein hundertundzwanzig Jahre." 4Die Riesen waren damals auf der Erde, – so war es auch nachher –, weil die göttlichen Menschen zu den Töchtern des gemeinen Mannes kamen und diese ihnen gebaren. Dieses sind die Helden, welche von jeher berühmte Männer waren.

Maftir

5Als der Ewige sah, dass die Bosheit des menschlichen Geschlechtes groß war auf der Erde und alles Dichten der Gedanken seines Herzens nur immer auf das Böse ging, 6da bereute der Ewige, dass er den Menschen auf Erden gemacht hatte, und hatte Verdruss in seinem Herzen. 7Und der Ewige sprach: "Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, von dem Erdboden vertilgen, ja von Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und Geflügel des Himmels. Denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe." 8Noach aber fand Gnade in den Augen des Ewigen.



Haftarat Bereschit